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Weder drei noch Könige – aber eine Hoffnung

Datum:
6. Jan. 2024
Von:
Christiane Friedrich

Von Haus zu Haus gehen Kinder und Jugendliche in diesen Tagen und sammeln Geld für Projekte, um andere Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Sie sind als Sternsinger verkleidet und haben Namen und singen Lieder. Ihre Rollen und Verkleidung, ihre Anzahl, ihre Namen und Lieder sind erst im Laufe der Zeit entstanden. Die Tradition hat sich verselbständigt.

Die eine biblische Erzählung, auf die all das zurückgeht, kennt sie nicht: weder drei noch Könige.

Hier ist die Rede von einer nicht benannten Anzahl von Menschen, die einen Sinn haben für die Wirklichkeit zwischen Himmel und Erde. Sie sind unterwegs. Sie besuchen das Kind Jesus. Sie kommen aus einem anderen Kulturkreis östlich gelegen, ohne Namen, Herkunfts- und Berufsbezeichnung.

Hier ist auch die Rede von einem Stern. Er ist das damalige Herrschaftssymbol für einen König. Provokant wird das Kind Jesus mit diesem Herrschaftssymbol verbunden. Und sein Name „Jesus“, heißt „Gott rettet“, ist auch schon Programm.

Was wird hier biblisch erzählt?

Zum Leben braucht es Hoffnung. In den Wechselfällen des Lebens braucht es Hoffnung auf Rettung. Oft genug übersteigt diese das Menschenmögliche. Die Hoffnung, dass Gott retten möge, verbindet Menschen unterschiedlicher Kulturen.

Was hier biblisch erzählt wird, wird noch heute von Haus zu Haus weitererzählt durch die Sternsinger. Menschen wie die Kinder und Jugendlichen schenken einander Hoffnung, unterstützen Projekte, um anderen Menschen wie Kindern und Jugendlichen zu helfen. Und dies tun sie bewusst über Ländergrenzen hinweg begleitet von Gottes Segen.

Weder drei noch Könige, aber diese entscheidende göttliche Hoffnungsbotschaft, die Menschen unterschiedlicher Kulturen zu verbinden vermag, wird weitererzählt – was für ein Hoffnungsgeschenk in diesen Tagen.

Christiane Friedrich, Pastoralreferentin für Erwachsenenbildung im Pastoralen Raum Wittlich