Was der Welt fehlen würde...
„Was würde der Welt fehlen, wenn es dich nicht gäbe?“ – Mit dieser Frage wurde ich vor kurzem in einer Kennenlernrunde überrascht. Und ehrlich gesagt: so spontan fiel mir eine Antwort gar nicht so leicht… Hätten Sie sofort eine Antwort parat gehabt?
Wir Menschen neigen dazu, schnell und oft und gerne, uns in Routinen einzurichten und so den Blick für das Besondere, das Einmalige meines Lebens zu vernachlässigen.
Umso mehr reizt mich diese Frage, weil sie meinem Leben eine positive Unterstellung macht, weil sie mich mitten in meinen Routinen wachrüttelt und erinnert, dass es gut ist, dass ich bin, und weil sie mich ermutigt, dieser Welt und meinem Leben Antwort zu geben auf diese Frage, und dieser Welt gutzutun durch das, was ich bin, und ihr das zu geben, was niemand anderes als ich geben kann.
Ich würde mich freuen, wenn Sie sich von mir mit-motivieren ließen, dieser Frage in Ihrem Leben nachzugehen und ihr Chance zu geben, indem auch Sie auf die Suche nach Antworten gehen.
Und wo und wie finde ich nun eine Antwort?
Sicherlich im Gespräch mit guten Freunden, mit Menschen, die es gut mit mir meinen, die mehr in mir sehen, als ich vielleicht ahnen kann oder wahrhaben will.
Auch im Gebet, wenn ich ganz bewusst Gott frage und Ihm zutraue, dass Er mich einmalig geschaffen und gewollt hat und mit mir einen Traum, eine große Hoffnung verbindet, mit der Er dieser Welt guttun will.
Kein Weg führt aber an der Antwort vorbei, die ich mir selber geben muss. Vielleicht kann ich es mir zur Gewohnheit werden lassen, abends auf meinen Tag zurückzuschauen und mich zu fragen, wo und wem ich heute gefehlt hätte, wenn ich nicht da gewesen wäre. Um dann dem nächsten Tag, der auf mich wartet, mutig und aktiv eine Antwort zu geben durch mein Da-Sein, durch mein Tun und durch die Art und Weise, wie ich den Menschen und der Welt begegne. Wie schade, wenn ich da fehlen würde!
Peter Zillgen, Jugendpfarrer