"The girl I am, the change I lead"
„The girl I am, the change I lead“
„Das Mädchen, das ich bin, der Wandel, den ich anführe“: So kraftvoll, mutig und selbstbewusst lautet das Motto des heutigen Weltmädchentages. Die Vereinten Nationen haben diesen Aktionstag vor 30 Jahren zum ersten Mal ausgerufen.
Für viele Mädchen weltweit ist der Alltag jedoch von Krisen, fehlendem Zugang zu Bildung, traditionellen Rollenbildern und fehlender Mitbestimmung geprägt. Mädchen leiden oftmals als Erste unter Kriegen, unter Hunger und unter sexueller Unterdrückung und Genitalverstümmelung. Sie übernehmen schwere Tätigkeiten, wie das aufwendige Wasserholen und unterstützen ihre Mutter viel mehr als Jungen bei der Haus- und Sorgearbeit. Es gibt immer noch Länder, in denen Mädchen aufgrund vorgeburtlicher Diagnostik erst gar nicht geboren werden.
Der heutige Aktionstag schaut jedoch nicht auf die vertanen Chancen und auf die Ungleichheiten. Er will Mädchen dazu ermutigen, selbstbewusst aufzutreten. Mädchen sollen sich ihrer Stärken bewusstwerden. Dafür brauchen Mädchen eine starke Gemeinschaft und Menschen, die ihnen den Rücken stärken. In vielen Ländern ist der Glaube die Kraft, der Mädchen stärkt. Gott hat Mann und Frau als sein Ebenbild geschaffen, gleichberechtigt.
Wir finden in der Bibel kraftvolle Verse, die Mut machen: „Fürchte Dich nicht, denn ich bin mit Dir!“ (Jesaja 41:10). Der Glaube kann befähigen, Wandel zu führen – leise oder laut. Im Kleinen und im Großen. Wenn ein Mädchen sich traut, in der Schule die Stimme zu erheben, eine Freundin zu trösten oder für ihre Rechte einzustehen, dann ist das eine mächtige Veränderung. Und wenn sie dabei spürt: Mein Glaube trägt mich, dann ist das gelebter Glaube im Alltag.
Was können Sie und ich tun, um Mädchen weltweit zu stärken? Am Weltmädchentag geht es nicht nur um die Forderungen der Gesellschaft, sondern auch um das Sichtbarmachen dessen, was Mädchen bereits tun. Es geht um Anerkennung, Ermutigung und Solidarität. Durchforsten Sie heute am Weltmädchentag einfach mal das Internet und machen Sie sich auf die Suche nach kraftvollen Beispielen, wie Mädchen den Wandel in ihren Ländern und weltweit vorantreiben. Vielleicht treffen Sie bei Ihrer Recherche auch auf Sultana aus Bangladesch, die ihr Wissen in einem Jugendclub an andere Mädchen weitergibt. Lernen Sie Maliama kennen, die in Uganda im Radio über Mädchenrechte spricht. Ganz konkret wird es, wenn Sie Wudnesh aus Äthiopien kennenlernen. Sie ist Mitglied eines Gender-Clubs und informiert andere Mädchen über die Menstruation und wie Mädchen trotz Menstruation zur Schule gehen können.
Das Internet ist voll von Geschichten über kraftvolle Mädchen, die den Wandel vorantreiben. Sprechen Sie darüber und seien Sie solidarisch mit den Menschen, die Mädchen weltweit stärken und unterstützen.
Nehmen wir die Mädchen nicht nur an einem Tag im Jahr in den Blick, sondern machen wir jeden Tag zu einem Tag, an dem die Chancen der Mädchen weltweit im Mittelpunkt stehen.
Thomas Pesch