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Nun schlägt es Dreizehn

Datum:
4. Nov. 2023
Von:
Bruder Stephan Senge

Wir kennen diese Redensart. Da wird etwas benannt, was es eigentlich gar nicht gibt, etwas Ultimatives. Wer bei Einstein oder Stephen Hawking und der Astrophysik in die Schule geht, ahnt die Überlegungen zur Lösung des Zeitproblem. 

Hinter der Normalität der 12. Stunde tut sich etwas nicht Messbares auf, nicht einmal zu ahnen und auch nicht zu beschreiben, für manche sogar ein drohender Absturz von einer Felskante ins Nichts, ein Ende aller Berechnungen und Mutmaßungen, ein Aus, auf das wir Menschen zusteuern und niemand und nichts kann uns aufhalten. Das nennen sie Schicksal. 

Christsein im Blick auf Allerheiligen und Allerseelen: Wir unterwerfen uns nicht diesem Träume vom „Endgültig aus!“, dieser willkürlichen Grenzziehung durch einen angeblich letzten Glockenschlag. Nun schlägt es dreizehn, keine Warnung oder Drohung oder endlose Resignation, nein, da geht ein Fenster auf und Jesus, der Auferstandene, blickt uns an und mich an, auch die ermordeten oder durch Raketen und Bomben getöteten Kinder in Israel und im Gazastreifen, und wir schauen weiter und immer weiter, endlos weiter – und mit uns Zahllose. 

Kirche und Gemeinde: nicht die, die nach Matthäus vorn und oben auf Stühlen sitzen und Lasten aufbürden, vielmehr die, die unsere Schwestern und Brüder sind. Wir sind gefragt und unterwegs, auch nach der 12. Stunde – und fröhlich! 

Bruder Stephan Senge, Himmerod