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Mariä Lichtmess

Datum:
4. Feb. 2023
Von:
Thomas Pesch

„Mariä Lichtmess, bei Tag z`Nacht gess“, so besagt es eine alte Bauernregel, die meine saarländische Oma immer gerne zitiert hat. Nach langen dunklen Winterwochen ist es am 2. Februar endlich soweit. Am Fest „Darstellung des Herrn“, volkstümlich auch Mariä Lichtmess genannt, kann endlich wieder im Hellen zu Abend gegessen werden. Nach den langen und dunklen Tagen des Winters haben wir wieder eine Ahnung vom Licht. Die Natur erwacht, die ersten Vögel singen und das Leben verlagert sich wieder mehr nach draußen. Das ist ein starkes Symbol des Aufbruchs. Im vergangenen Jahr sind wir mit großen Sorgen in diesen Winter gegangen. Werden wir genügend Gas haben, um unsere Häuser und Wohnungen heizen zu können? Wie kalt wird es in Büros, Schulen und Kirchen werden? Wird es zu Stromausfällen kommen? Reicht unser Geld für Lebensmittel und alle Dinge des täglichen Bedarfs? Was ist mit Corona? Viele dieser Sorgen haben sich relativiert. Nein, aus meiner Sicht war das damals keine Panikmache, sondern es waren Appelle an uns als Gesellschaft. Jeder Beitrag war, ist und bleibt wichtig. Jedes eingesparte Grad Raumtemperatur, jede ausgeschaltete Lampe und jede solidarisch getragene Maske. Wir haben das zusammen erreicht. Egal, wie klein jeder einzelne Beitrag war, das Große und Ganze zählt. Und darauf können wir stolz sein. So können wir großen Herausforderungen begegnen. Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, dann können wir das Gesicht der Welt verändern, so besagt es ein afrikanisches Sprichwort. Das macht mir Mut. Und diesen Mut nehme ich mit in das ganze Jahr. Mut zum Aufbruch, Mut zur Tat und Mut zum Vertrauen. Vertrauen in mich, in unsere Gesellschaft und in Gott. Ich wünsche Ihnen ein schönes, ein helles und ein erholsames Wochenende.

Thomas Pesch, stellv. Pflegedirektor im Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich
und Ehrenamtlicher in der Jugendarbeit