Erntedank
Im Oktober feiern wir das Erntedankfest in den Kirchen. Gott danke sagen für die geernteten Früchte der Erde.
Auch wenn wir heute über das ganze Jahr in den Geschäften frisches Gemüse, Obst usw. bekommen, ist meine Familie besonders dankbar für unsere eigene Ernte, die wir über den Winter verarbeiten und essen können.
Für mich ist der Oktober mehr als ein Erntedankmonat. Es ist für mich auch ein Monat, in dem ich Dankbar auf die vergangenen Monate zurückschauen darf. Gott Danke sage, für genug Essen, für eine Arbeit, die mir Freude und Erfüllung bringt und für die vielen Begegnungen, Gesprächen, Festen usw.
Und am Ende des Monats, darf ich die Einladung annehmen, sich zurück zu ziehen, zur Ruhe zu kommen, neue Kräfte zu sammeln und sich Vorzubereiten auf das was Gott mit mir Neu vorhat.
Diese Einladung fällt mir gerade in der heutigen Zeit schwer anzunehmen. Denn wie viele Feste und Feiern stehen schon im November und Dezember im Kalender? Ich persönlich habe das Gefühl, es geht gerade so turbulent weiter wie in den letzten Monaten. Wie schaffe ich es da wirklich zur Ruhe zu kommen?
Um das Einzuüben dürfen wir ganz bewusst die Natur als Vorbild nehmen. Denn egal wie der Mensch in die Natur eingreift, sie nimmt sich die Zeit, die Gott als der Schöpfer der Erde ihr geschenkt hat. Eine Zeit zum Wachsen, eine Zeit zum Reifen, eine Zeit zum Ernten aber ganz besonders eine Zeit zum Ausruhen.
Wir dürfen im Oktober Gott danke sagen für die gute Ernte, die vielen Feste, aber auch Danke sagen für die kommende Zeit, in der wir mal ganz bewusst den alltäglichen Trubel zurücklassen. Sich Zeit nehmen, zur Ruhe zukommen, Entschleunigen, vielleicht auch ganz bewusst eine Auszeit mit Gott zu nehmen, um dann zu spüren er schenkt uns neue Kraft für das was vor uns liegt.
So steht für mich im Oktober im Mittelpunkt: Gott danke zu sagen für die gute Ernte, für die vielen Begegnungen aber auch Danke zu sagen für die Stille Zeit, die jetzt ansteht.
Katrin Ehlen, Krankenhausseelsorge