Zum Inhalt springen

Energiewende

Datum:
17. Juni 2023
Von:
Robert Friedrich

Konnten Sie ein wenig Urlaub machen? Wenn Sie diese Zeilen lesen, dann sind die Pfingstferien schon wieder vorbei. Wie sehr wünscht man sich, diese schönen Momente mit in den Alltag „retten“ zu können! Allzu oft „verdunsten“ im Alltagsstress diese Energiereserven ganz schnell wieder. Auch mir geht es oft so. Im aktuellen Evangelium zum Sonntag heißt es passend dazu: „… denn sie waren müde und erschöpft!“ (Matthäus 9,36-10,8). Dieses Gefühl der „Erschöpfung“ verstärkt sich, wenn wir die Schlagzeilen in den Medien lesen: Krieg, Energieversorgung, Rezession, … . 

Die Frage nach der zukünftigen Energieversorgung geht heute weit über Fragen für die eigenen vier Wänden hinaus. Nach einem lang ersehnten Frühling können wir jetzt, zu Beginn des Sommers, zumindest wieder etwas Licht und Wärme tanken. Daher möchte ich Sie fragen: Womit laden SIE ihre inneren Batterien jetzt auf? Was gibt IHNEN jetzt Energie? Die Antwort des christlichen Evangeliums ist „Freude“ vom griechischen „euangelion“ - Frohe Kunde/Botschaft. Tief empfundene Freude ist ohne Frage eine der stärksten Energiequellen! 

Im Urlaub ist mir mal wieder bewusst geworden, dass die besonders frohen Momente nicht unmittelbar den Fragen von Zweckmäßigkeit unterworfen sind; es sind sozusagen Pausen von der „Zweckmäßigkeit“. Jeder Tank muss einmal gefüllt, jeder Akku einmal geladen werden. Auch dazu bedarf es Pausen. In jedem Musikstück gibt es Momente der Stille. Erst diese Pausen, so kurz sie auch sind, lassen uns den Rhythmus der Musik spüren. Man kann nicht immer nur „Vollgas“ geben! In diesem Zusammenhang vergisst man unter dem Gebot der „Nächstenliebe“ ganz schnell den vollständigen Wortlaut des wichtigsten christlichen Gebots: Liebe GOTT und deinen NÄCHSTEN wie dich SELBST. Merken sie etwas? GOTT und der NÄCHSTE stehen mit dem ICH untrennbar in Verbindung. Nur so entsteht ein gesunder „Energiekreislauf“. Modern ausgedrückt spricht man in diesem Kreislauf auch heute von der Me-Time, also der Zeit, die ich mir persönlich zugestehe. Das hat im besten Sinne nichts mit Egoismus zu tun, sondern gehört notwendig zu gesunden Lebenskreisläufen. 

„Mach mal Pause!“, so ein Werbeslogan einer bekannten Getränkemarke. Die Frage ist dann noch, wann und wo? In der schönen Eifel um Wittlich herum haben wir viele Orte, die zu einer Pause einladen. Das kann z.B. eine Parkbank sein, ein Café oder auch ein grünes Plätzchen in der Natur. Ganz gleich, wo wir Pause machen, entscheidend ist nur, dass wir uns zwischendurch regelmäßig Pausen gönnen, um sozusagen „im Rhythmus zu bleiben“. 

Für einen kurzen „Tankstopp“ zwischendurch kann ich Ihnen auch einen Besuch der Klosteranlage Himmerod empfehlen. Egal, ob im wunderschönen Klostergarten oder in der Stille der Abteikirche: Himmerod wirkt wie ein großes Pausenzeichen in der Melodie des stressigen Alltags! Für welche Energiequelle Sie sich auch entscheiden: Ich wünsche Ihnen, dass Ihre persönliche Energiewende gelingt, in dem Sie auf Ihren inneren Energiekreislauf achten. Es ist IHRE Zeit für die Energiewende!

Robert Friedrich, Gemeindereferent, Pfarreiengemeinschaft Landscheid