Ein bisschen so wie Rochus…
Dieses Wochenende ist ganz Wittlich in Feierlaune. Die Bevölkerung der Stadt feiert die Säubrennerkirmes. Aber am Wochenende steht nicht nur die Sage um die Sau im Fokus. Es wird auch der Stadtheilige Sankt Rochus geehrt. Doch wer war dieser Rochus eigentlich? Er wurde als Sohn reicher Eltern geboren, verlor diese früh, verschenkte sein Vermögen und trat dem dritten Orden des Heiligen Franziskus bei. Zur Zeit der großen Pestepidemie half er bei einer Romreise ohne Angst bei der Pflege von Pestkranken, vertraute darauf, dass Gott ihn nicht allein lässt. Später erkrankte er selbst an der Krankheit und zog sich in eine einsame Hütte zurück, wo er von einem Hund mit Brot versorgt wurde bis er genesen war. Die Krankheit hatte ihn so gezeichnet, dass er nicht erkannt und als Spion gesehen wurde. Man warf ihn daher ins Gefängnis, wo er unerkannt und ohne Groll ausharrte, bis er nach fünf Jahren am 16. August starb. Rochus war ein Freund der Menschen, ein Helfer und Wohltäter. Er ist heute noch ein Beispiel und eine Ermutigung für alle, die scheinbar mehr geben als sie bekommen und für die, die sich einsetzen für die Allgemeinheit. Solche Menschen werden häufig belächelt oder nicht wirklich wahrgenommen. Auch heute helfen und pflegen engagierte Menschen ihre Mitmenschen. Gedankt wird es ihnen nur selten. Auch an der Säubrennerkirmes gibt es viele, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen und ein bisschen so wie Rochus sind. DRK, Malteser, Feuerwehr, Ordnungsamt und Polizei uvm. sind dauerhaft und teils ehrenamtlich im Einsatz, um den Besuchern der Kirmes ein schönes Fest zu bereiten und zu helfen, wo es nötig ist, so wie Rochus. Möge der heilige Rochus den vielen Helfer*innen in diesen Tagen die Kraft geben, ihre Aufgabe zu erfüllen und lass uns alle, wenn wir einem "Rochus" auf der Kirmes begegnen, diesen auch erkennen, damit dieser und dessen Einsatz nicht unerkannt bleibt.
Konstanze Petry
- Oberstudienrätin an der IGS Salmtal -