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Einen großen Zuspruch bekam das Leitungsteam im Pastoralen Raum Wittlich zur
konstituierenden Sitzung des neuen Kirchengemeindeverbandes zu spüren. 35 von 40
Vertreter und Vertreterinnen der Verwaltungsgremien der Kirchengemeinden im neuen
Raum trafen sich am 07. Juni 2022 in Wittlich im St. Markus Haus.
Aufgrund der Rechtsstruktur des Pastoralen Raumes Wittlich als Körperschaft öffentlichen
Rechts ist es notwendig, dass die einzelnen Kirchengemeinden des “ehemaligen Dekanates
Wittlich” sich in einem neuen Kirchengemeindeverband vertreten. Aufgabe der neuen
Verbandsvertretung wird es künftig sein, u.a. den Haushalt zu beschließen, den
Jahresabschluss zu prüfen sowie über die Verteilung der finanziellen Haushaltsmittel des
Bistums zu entscheiden.
Der Verbandsausschuss vertritt den Kirchengemeindeverband rechtlich nach außen und
kümmert sich um das anfallende “Tagesgeschäft”. Ihm obliegt auch die Aufstellung des
Haushaltsplans und die zukünftige Personalplanung und Personalführung im neuen
Pastoralen Raum Wittlich.
Als stellvertretender Vorsitzender der Verbandsvertretung wurde Herr Hajo Neumes aus
Hasborn an die Seite des Vorsitzenden, Dekan Pfarrer Matthias Veit, gewählt. Herr Neumes
ist mit dieser Wahl auch gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des
Verbandsausschusses.
Als Mitglieder wurden außerdem in den Verbandsausschuss gewählt:
Frau Christina Hansen aus Dreis
Herr Daniel Peifer-Weiß aus Bengel
Herr Michael Aurich aus Wittlich
Nach der Ernennung durch den Bischof wird Herr Marco Brixius als Vertreter aus dem
Leitungsteam das Amt als Vorsitzender übernehmen.
Als Kassenprüfer der neuen Verbandsvertretung wurde Herr Lothar Eckstein aus Bergweiler
und Herr Horst Klas aus Niederscheidweiler gewählt.
Um die Zusammenarbeit mit dem Rat des Pastoralen Raumes zu gewährleisten, entsendet
die Verbandsvertretung ein Mitglied in dieses künftige Gremium, das sich im Herbst bilden
wird. Für diese Aufgabe wurde Herr Arnold Janz aus Rivenich gewählt.
Das Leitungsteam Wittlich gratuliert der gewählten Vertreterin und den gewählten Vertretern
und dankt allen Ratsmitgliedern für ihr Engagement zur Weiterentwicklung des Pastoralen
Raumes Wittlich.
https://rp-tv-epaper.s4p-iapps.com/artikel/983951/21879643
Aus der Fläche des ehemaligen Dekanats ist ein neuer Pastoraler Raum entstanden, der von einem dreiköpfigen Team um Dekan Matthias Veit geleitet wird. Das Team unterstützt die Pfarreien dabei, die Synode umzusetzen und Kirche in eine „gute Zukunft“ zu führen.
Von Christina Bents
WITTLICH | Vieles ist momentan bei der katholischen Kirche im Umbruch. Zwischen dem Spannungsfeld weniger Gläubige, weniger Personal, aber mehr Qualität will man die Kirche in eine gute Zukunft führen. Dazu hatte die Synode getagt und jetzt ist es an der Zeit, die Dinge, die dort beschlossen wurden, umzusetzen. Im Pastoralen Raum Wittlich, der dasselbe Gebiet wie das ehemalige Dekanat umfasst, werden jetzt erste Änderungen spürbar.
Am kommenden Wochenende wird in einem feierlichen Gottesdienst das neue Leitungsteam eingeführt (siehe Extra). Es besteht aus den drei Hauptamtlichen: Nicole Claire Heckmann, die unter anderem als Gemeindereferentin in Trier in der Pfarrei „Heilige Edith Stein“ tätig war und als Referentin für den Diözesan-Caritasverband gearbeitet hat. Marco Brixius ist Bank-Betriebswirt und hat als Dozent bei der Genossenschaftsakademie gelehrt, sowie Pastor Matthias Veit, der seit 31 Jahren Priester ist und seine erste Pfarrstelle in Osann-Monzel, Maring-Noviand und Kesten hatte. Zudem war er Dechant im Dekanat Bernkastel und später im Dekanat Mayen-Mendig. Seit 2021 ist er Pfarrer in Wittlich.
Kirchenrechtlich hat der Dekan die Leitung, aber er hat kein Vetorecht. Dazu Matthias Veit: „Wir werden im Leitungsteam gleichberechtigt entscheiden und uns die Verantwortung teilen. Das sollen transparente Prozesse sein und keine Entscheidungen aus dem stillen Kämmerlein. Diese Kultur wollen wir umsetzen.“
Ausgestattet sind sie gegenüber dem ehemaligen Dekanat mit mehr Eigenständigkeit. Der pastorale Raum wird eine eigene Rechtspersönlichkeit sein, es gibt eine größere Autonomie. Dazu sagt der Dekan: „Wir sind nicht am Gängelband der Diözese oder des Bistums.“ Die Seelsorge wie Taufen, Messen oder die Kommunion bleiben in den Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften. Die Gemeinden behalten auch ihre Verwaltungsräte.
Inhaltlich ist den Dreien klar, dass sie „nicht die Vorturner sein wollen“, wie es Marco Brixius ausdrückt, sondern man will die Gemeinden unterstützen, wie sie mit weniger Personal die Qualität steigern können. „Wir müssen die Menschen wieder besser erreichen, auch für die 90 Prozent da sein, die nicht regelmäßig einen Gottesdienst besuchen. Die Menschen sehnen sich nach Gemeinschaft und nach dem, was ihnen Kirche geben kann.“ Matthias Veit ergänzt: „Dabei gibt uns die Welt die Themen vor. Im vergangenen Jahr die Flutkatastrophe, in diesem Jahr der Krieg. Da wollen wir sichtbar werden, uns einbringen und Menschen zusammenbringen. Aus den Gemeinden kommt da sehr viel, oft von Ehrenamtlichen, die beispielsweise sagen: ‚Wir wollen ein Friedensgebet‘.“
Wichtig ist ihnen, dass die Kirche sich den Realitäten anpasst. Ein Beispiel dafür ist die sich ändernde Bestattungskultur, die individueller wird. „Da sind Beziehungen wichtig, auf die Wünsche der Angehörigen eingehen, die einen wollen etwa eine Messe, andere nur eine Zeremonie auf dem Friedhof. Und die Nachsorge darf nicht vergessen werden“, sagt Marco Brixius. Seine Kollegin ergänzt: „Die Personen, die dafür besonders geeignet sind, sollen das machen. Das kann, muss aber nicht der Pastor sein.“ Wichtig ist es dem Leitungsteam, diese Themen nicht aus einem Mangel heraus anzugehen, sondern aus den verschiedenen Interessen und Talenten.
Dass viel Arbeit auf sie zukommt, wissen sie, aber sie halten es mit dem Kirchenlehrer Thomas von Aquin: „Für Wunder soll man beten, für Veränderungen muss man arbeiten.“
Montag, 28. März 2022
Wittlich – Mit einem Abendlob in St. Markus am 25. März haben Weihbischof Robert Brahm und zahlreiche Gläubige die Errichtung des neuen Pastoralen Raums Wittlich gefeiert. Im Mittelpunkt standen der Abschied vom bisherigen Dekanat und der Start in die neue Struktur.
Von „Abschied und Neubeginn“ und einem „leisen“ Übergang sprach Nicole Claire Heckmann in ihrer Einführung in den Gottesdienst, der unter dem Motto „Dankbar lassen und beherzt weiter gehen“ stand. Auch Pfarrer Matthias Veit, Dekan des neuen Pastoralen Raums, schaute auf den offiziellen, aber „leisen Wechsel“ am 1. Januar und sprach von einer Phase des Übergangs, die ihre Zeit benötige. Zwar seien viele der Mitarbeitenden die gleichen wie vorher, „aber wir gehen anders, suchender, aufmerksamer weiter, auf jeden Fall miteinander glaubend“, sagte Veit. Der Dekan bildet gemeinsam mit Nicole Claire Heckmann und Marco Brixius das dreiköpfige Leitungsteam des PR Wittlich.
„Wir danken für das, was war, und bitten zugleich um Gottes Segen für die Gestaltung des Neuen“, sagte Weihbischof Brahm. Er bedankte sich besonders beim langjährigen Dechanten des aufgelösten Dekanats Wittlich, Pfarrer Johannes Jaax. Dankesworte richtete er auch an die Dekanatssekretärin Ulla Schottler, an den Küster und Webmaster Holger Günter, an den Organisten Christopher Schmitt, an die Steuerungsgruppe für den Pastoralen Raum, an die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen sowie die Kooperationspartner. Er begrüßte das neue Leitungsteam und stellte die drei hauptamtlich Tätigen vor: Dekan Matthias Veit, seit Januar 2021 Pfarrer in Wittlich, Nicole Claire Heckmann (zuvor Gemeindereferentin) und den Bankbetriebswirt Marco Brixius, der für Verwaltung und Finanzen zuständig ist. Mit dem Neubeginn werde etwas „aus der Taufe gehoben“, sagte Brahm im Abendlob, das auch digital übertragen wurde. Wie bei einem Neugeborenen brauche es für eine stabile Bindung und ein Urvertrauen besonders eine vertraute Stimme mit „guten Worten“ und ein Handeln, dass diese unterstreicht. „Das neue Leitungsteam und die Haupt- und Ehrenamtlichen sind das Wort, das lebendig wird“, sagte der Weihbischof am Hochfest „Verkündigung des Herrn“ und zitierte die Worte des Erzengels Gabriel an Maria: „Fürchte dich nicht!“
„Was hilft beim Aufbrechen und beim Gehen“ in den Pastoralen Raum?, das fragte Pastoralreferentin Christiane Friedrich in einer meditativen Bild- und Wort-Betrachtung. Vertreterinnen und Vertreter aus den Pfarreiengemeinschaften Salmtal, Wittlich, Landscheid und Manderscheid sowie den zwei bereits fusionierten Pfarreien Alftal Maria vom Berge Karmel und Mittlere Mosel sprachen die Fürbitten. Eingeladen waren außerdem Vertreter der Ökumene und des Caritasverbands, die bisherigen und künftigen Seelsorgerinnen und Seelsorger im Pastoralen Raum sowie Ehrenamtliche aus den Pfarrgremien und Mitglieder der Steuerungsgruppe. In den kommenden Monaten soll es Gespräche mit Vertretern der Kommunen, der religiösen Gemeinschaften und von Kindertagesstätten geben, ebenso wie weitere Möglichkeiten der Begegnung.
Das Gebiet des PR Wittlich ist mit dem ehemaligen Dekanat deckungsgleich. Als Gremien wird es einen Rat des Pastoralen Raums sowie eine Synodalversammlung geben. Das Leitungsteam wird die künftigen Pfarreien darin unterstützen, die Ergebnisse der Diözesan-Synode im Sinne einer missionarischen, diakonischen und lokalen Kirchenentwicklung umzusetzen. Der Pastorale Raum will dabei die Perspektiven von Seelsorge, Caritas und anderen Kooperationspartnern zusammenbringen und die Orte von Kirche fördern. Neben Wittlich sind weitere 14 Pastorale Räume im Bistum Trier zum Jahresbeginn gestartet; 20 weitere folgen Anfang 2023.
Weitere Informationen gibt es auf: www.bistum-trier.de/pastorale-raume.
(red)
Zum 1. Januar 2022 wird das Dekanat Wittlich vom Pastoralen Raum Wittlich abgelöst. Dazu erste Infos, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, und an dieser und anderer Stelle immer wieder Ergänzungen erfahren sollen, sodass sich Interessierte mehr und mehr auch etwas unter dem neuen Begriff Pastoraler Raum vorstellen können.
Was bleibt beim Alten? Wie dem Dekanat gehören auch dem Pastoralen Raum Wittlich die Pfarreiengemeinschaften Salmtal, Wittlich, Landscheid und Manderscheid an, sowie die ehemaligen Pfarreiengemeinschaften Alftal und Mittlere Mosel. Die beiden zuletzt genannten fusionieren mit Beginn des neuen Jahres zu großen Pfarreien. In seiner räumlichen Ausdehnung ist der Pastorale Raum also mit dem ehemaligen Dekanat deckungsgleich. Alle Hauptamtlichen arbeiten in ihren Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften in den ihnen zugewiesenen Arbeitsfeldern weiter; das gilt auch für das ehemalige Dekanatsteam. Die Pfarrer vor Ort stehen weiterhin in der Leitung ihrer Pfarreiengemeinschaft bzw. Pfarreien. Die Rendantur bleibt wichtiger Dienstleister für die Kirchengemeinden.
Was wird anders sein bzw. sich mit der Zeit verändern? Das Dekanat war eine Organisationseinheit des Bistums. Der Pastorale Raum wird dagegen als Körperschaft des öffentlichen Rechts errichtet, und kann so in größerer Eigenständigkeit handeln. Der Bischof stattet jeden Pastoralen Raum mit einem Leitungsteam aus. Dekan Matthias Veit wird mit Frau Nicole-Claire Heckmann und Herrn Marco Brixius den Pastoralen Raum Wittlich leiten. Mitbestimmung im Ehrenamt wird ermöglicht und gewährleistet, indem im Frühjahr ein „Rat des Pastoralen Raums“ und auch ein „Kirchengemeindeverband Pastoraler Raum“ gewählt werden. Die neue Verbandsvertretung soll u.a. nach und nach Anstellungsträger für das nichtpastorale Personal (z. B. Reinigungskräfte, Küster, Organisten, Pfarrsekretariat) werden, um die Verbandsvertretungen bzw. Verwaltungsräte vor Ort zu entlasten. Die Hauptamtlichen werden beraten und entscheiden, welche Konferenzstruktur für sie zukünftig geeignet erscheint, um die pastoralen Entwicklungen gut zu gestalten. Ein ganz neues Instrument des Austausches und der Verständigung auf Schwerpunkte kirchlichen Handelns wird die „Synodalversammlung“ sein, in der Vertreterinnen und Vertreter der pfarrlichen Gremien und Verwaltungsgremien, Hauptamtliche und Delegierte aus den „Orten von Kirche“ (z.B. kirchliche Gruppen, Initiativen) vertreten sein werden.
Warum das Ganze? Was versprechen wir uns davon? Kirche, wie die Älteren sie noch gekannt haben, löst sich auf. Bereits vor sechs Jahren hat die Trierer Bistumssynode Möglichkeiten aufgezeigt, darauf zu reagieren. Die Kirche muss, um ihrem Auftrag gerecht zu werden, ihren Platz in dieser Welt neu suchen. Nicht Menschen haben sich von ihr entfernt, sie hat sich von den Menschen entfernt. In einem verbindlicheren Miteinander im Pastoralen Raum können wir Kräfte und Begabungen bündeln und die Impulse der Synode leichter und wirksamer umsetzen: den Menschen dienen, wie es dem Einzelnen gemäß ist, und so das Evangelium Jesu überzeugend verkünden.
Wann sagen wir „Tschüss Dekanat“ und „Hallo Pastoraler Raum“? Der Übergang vom Dekanat zum Pastoralen Raum geschieht eher leise und unaufgeregt zum Jahreswechsel. Dennoch wollen wir nicht sang- und klanglos vom Dekanat Abschied nehmen. Es gilt dem Scheidenden Dank zu sagen und den neuen Pastoralen Raum zu begrüßen. Wie es jetzt aussieht, wird dies, wenn wir etwas ins Laufen gekommen sind, Ende März sein. Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben. M. Veit
Bischof Dr. Ackermann hat Pfarrer Matthias Veit, Nicole Claire Heckmann und Marco Brixius als Leitungsteam für den Pastoralen Raum Wittlich ernannt: HERZLICH WILLKOMMEN!
https://www.bistum-trier.de/pfarreien-einrichtungen/pastorale-raeume/leitungsteams/