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Kooperationsprojekt Ausbildungspatenschaften

24. März 2022

Traben-Trarbach – Eine Packung Twix mit den bekannten zwei Schokostangen liegt auf dem Stuhl neben Achtklässler Phillip, der konzentriert mögliche spätere Berufswünsche auf eine Pappkarte schreibt. Zwei Stangen, die symbolisch für verschiedene Traumberufe stehen und Phillip und seinen Mitschülern zeigen sollen: Es ist gut, einen Plan B in der Hinterhand zu haben, falls es mit Plan A doch nichts werden sollte. Die Station ist Teil des Entscheidungsfindungs-Parcours, der inzwischen zum dritten Mal an der Realschule Plus in Traben-Trarbach angeboten wird und ein Kooperationsprojekt des Caritasverbands Eifel-Mosel-Hunsrück und des Pastoralen Raums Wittlich ist. Ausbildung oder Schule, einen Job in der Natur oder im Büro, in der Heimat bleiben oder in die Ferne ziehen? Der Parcours soll die Achtklässler auf die Berufswahl vorbereiten und ihnen dabei helfen, persönliche Stärken und Talente herauszufinden und Entscheidungen für das eigene Leben fundiert zu treffen. Entsprechend heißen die acht Stationen des Parcours in vier verschiedenen Räumen der Realschule etwa „Grenzen“, „Mein Bauchgefühl“ oder „Entscheidungshelfer“ und laden die jungen Leute dazu ein, sich selbst ein kleines Stück besser kennenzulernen.

Geboren wurde die Idee zum Parcours aus dem schon seit 2010 etablierten Ausbildungspatenprojekt an der Schule, das Caritas und Dekanat ins Leben gerufen hatten, berichtet Projektkoordinatorin Silke Heiseler. Ehrenamtliche unterstützen dabei ihre „Patenkinder“ bei der Berufsorientierung, bei der Suche nach Praktikums- oder Ausbildungsplätzen. „Uns fiel in den letzten Jahren zunehmend auf, dass es den Jugendlichen immer schwerer fällt, Entscheidungen zu treffen. Daraus entstand dann dieses Gruppen-Angebot, das den Jungs und Mädels Strategien zur Entscheidungsfindung an die Hand gibt. Da hier auch die Ausbildungspaten mitarbeiten, entstehen dadurch wieder persönliche Kontakte und mögliche Patenschaften.“ Der Workshop erhielt viel positives Feedback von den Schülerinnen und Schülern, sodass es inzwischen sogar eine Multiplikatorenschulung gab, um den Parcours auch an anderen Schulen und Einrichtungen anbieten zu können.

„Vielleicht finde ich so noch bisschen mehr über meine Stärken heraus“, sagt Phillip. Der 14-Jährige findet die Stationen hilfreich und notiert seine Erfahrungen und Selbsterkenntnisse in einem begleitenden Bullet-Journal (Notizbuch). Ihm fiel die Wahl eines Praktikumsplatzes leicht: „Ich interessiere mich sehr für Autos und Motorräder und gehe zu einer Automechaniker-Werkstatt hier vor Ort.“ Bei Entscheidungen denke er immer erst einmal gründlich nach – ob beim Sport im Verein oder in anderen Lebensbereichen. Was seine Zukunft betrifft, ist Phillip schon sehr reflektiert: „Ich möchte einen Beruf nicht danach wählen, ob er das große Geld bringt, sondern ob er mir auch ein Leben lang Spaß macht.“ Anders als bei Phillip war es für Charlotte schwieriger, ihren Wunsch-Praktikumsplatz zu ergattern. Die tierliebe 14-Jährige reitet von Kindesbeinen an und möchte gerne einmal als Bereiterin oder Pferdewirtin arbeiten – doch in beiden Bereichen hieß es wegen Corona Fehlanzeige bei den Praktikumsplätzen. Nun wird sie in einer Tierarztpraxis unterkommen – nicht unbedingt ihre Wunschvorstellung. „Meine Mutter unterstützt mich da sehr und kennt mich am besten. Ansonsten rede ich aber auch oft mit meinen Freunden über solche Entscheidungen“, sagt Charlotte. Der Parcours helfe dabei, sich eigene Vorlieben und Stärken nochmal bewusst zu machen. „Eben habe ich an der Station ‚Grenzen‘ einige Berufe ausschließen können – so wäre Schichtarbeit etwa nichts für mich.“

Hubert Friedrich, einer der langjährigen ehrenamtlichen Ausbildungspaten, erklärt an Station eins und zwei, warum Entscheidungen ruhig auch mal revidiert werden können. Selbst große Persönlichkeiten wie Walt Disney, Michael Jordan oder Johnny Depp seien nicht immer vom Erfolg geküsst gewesen, sondern hätten viele Versuche auf ihrem Weg zu Erfolg und Ruhm gebraucht. Aus den Parcours, so Friedrich, entstünden bei mehr Unterstützungsbedarf die Ausbildungspatenschaften. „Das Einzigartige ist, dass Jugendliche über einen längeren Zeitraum individuell von ihren Paten unterstützt werden und auch mal über Dinge sprechen können, die sie vielleicht im familiären Umfeld nicht so gern ansprechen möchten.“ Armin Surkus-Anzenhofer, Pastoralreferent im Pastoralen Raum Wittlich, untermauert das kirchliche Engagement in diesem Bereich mit einer einfachen Botschaft: Bei der Berufs- oder Praktikumswahl geht es auch um Lebensentscheidungen. Letztlich gehen wir davon aus, dass Gott jeden Menschen zu etwas berufen hat und möchte, dass das Leben jedes einzelnen gelingt. Wenn am Ende des Tages die Jugendlichen gemerkt haben: ‚Hier geht es um mich‘ und sie etwas für sich mitnehmen können, dann haben wir als Kirche was vom Evangelium vermittelt.“ So sieht es auch Tim Sturm, Leiter der Berufepastoral im Bistum Trier, der das Projekt anlässlich des Josefstages besucht. Der Aktionstag stellt jährlich die katholische Jugendsozialarbeit, besonders die Jugendberufshilfe in den Fokus. „Die Jugendlichen merken ja, dass die Wahlmöglichkeiten mehr werden, dass der Leistungsdruck höher wird. Da wollen wir ihnen auf ihrem Weg zur Seite stehen, gute Entscheidungen für sich zu treffen und auch eine gewisse Ruhe und Gelassenheit zu entwickeln, wenn etwas mal nicht so rund läuft. Das gehört zu den Kernkompetenzen von Kirche: Menschen zuhören, sie begleiten – ohne Druck oder Erwartungen – und ihnen vermitteln: Gott hat jedem einzelnen Talente geschenkt, die wir nutzen und fördern können.“

Unterstützt wird das Projekt von der Aktion Arbeit des Bistums Trier, die sich für Langzeitarbeitslose und Berufseinsteiger einsetzt. Mehr Informationen gibt es bei Silke Heiseler, Tel.: 06571-9155-41, E-Mail: s.heiseler(at)carits-meh.de, auf www.caritas-mosel-eifel-hunsrück.de und www.aktion-arbeit.de.

Ausbildungspatenschaft

Welcher Beruf der richtige ist, mit dieser Frage hadern viele Schülerinnen und Schüler, wenn es auf die Zielgerade der Schullaufbahn geht.

So ging es auch Michelle Gräff. „Ich wusste nicht genau, was ich nach der Schule machen wollte und habe mir dann Hilfe gesucht“, sagt die Zehntklässlerin.

1. Oktober 2021

Eine einzigartige Gelegenheit für Jugendliche

Team des TAFF-Entscheidungsfindungs-Parcours schult 19 Multiplikatoren

Traben-Trarbach – Genau zwei Jahre ist es her, dass ein Team aus sechs Hauptamtlichen aus Kirche und Jugendsozialarbeit einen Workshop konzipiert hat, der Jugendliche in den achten Klassen der Realschule plus auf die Berufswahl vorbereitet. Weil das Konzept auf überregionales Interesse stieß, gab es am 29. September eine Multiplikatoren-Schulung für 19 Akteure aus Schule und Berufsberatung im Raum Mosel-Eifel-Hunsrück. Gefördert wurde der Entscheidungsfindungs-Parcours im Rahmen des Ausbildungspaten-Projekts der Caritas von der Kampagne TAFF der Aktion Arbeit im Bistum Trier.

„In dem Workshop geben wir den Jugendlichen Strategien an die Hand, die ihnen helfen herauszufinden, welche Stärken sie haben und wie sie sinnvolle Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft treffen”, erklärt Projektkoordinatorin Silke Heiseler vom Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. Zwar liegt der Fokus des Workshops auf der anstehenden Berufswahl nach dem Schulabschluss, doch geht er thematisch weit darüber hinaus: An den einzelnen Stationen wie etwa „Plan B” erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie sie aus früheren Fehlentscheidungen lernen können und wie man wieder nach vorne schaut, wenn man doch mal scheitert.

Das modulare Konzept mit individuell anpassbarem Bullet Journal kommt gut an bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Multiplikatoren-Schulung, die aus Trier, Koblenz und der Eifel angereist sind; darunter sind Studierende, Pädagogische Fachkräfte, Mitarbeitende in der Schulsozialarbeit, Lehrkräfte und Coaches, aber auch ehrenamtlich Engagierte. Hubert Friedrich, ehemaliger Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Mosel und ehrenamtlicher Ausbildungspate, bringt das Alleinstellungsmerkmal des Workshops auf den Punkt: „In keiner anderen Situation in ihrem Alltag kommen Jugendliche in einer solchen Konstellation in Kleingruppen zusammen und haben die Gelegenheit, reflektiert und methodisch angeleitet über das Thema Lebensentscheidungen zu sprechen.”

Das Team um Projektkoordinatorin Silke Heiseler besteht aus Armin Surkus-Anzenhofer (Pastoralreferent, FachstellePlus für Kinder und Jugendpastoral Marienburg, Wittlich und Dekanat Wittlich), Alina Liesch (Gemeindereferentin Pfarreiengemeinschaft Mittlere Mosel), Johannes Treitz (Schulsozialarbeit Realschule plus und Fachoberschule Traben-Trarbach, Palais e.V.), Patrycja Murawska (Jugendpflegerin/Jugendkoordinatorin, Verbandsgemeinde Traben-Trarbach), Claudia Engler (Suchtprävention, Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V.).

Weitere Informationen gibt es bei Silke Heiseler, Tel.: 06571-9155-41, E-Mail: s.heiseler(at)carits-meh.de, auf www.caritas-mosel-eifel-hunsrück.de und www.aktion-arbeit.de.

(ih)

Dienstag, 29. Oktober 2019

Sinnvolle Entscheidungen für die Zukunft treffen

Premiere für den TAFF-geförderten Entscheidungsfindungs-Workshop

Traben-Trarbach – Wie darauf reagieren, wenn Auszubildende immer häufiger ihre Ausbildung abbrechen, immer mehr Jugendliche die Schule ohne Hoffnung auf einen geeigneten Ausbildungsplatz abschließen und die Betriebe zugleich darüber klagen, dass sie keine passenden Bewerber finden? In Traben-Trarbach haben sich 13 haupt- und ehrenamtlich engagierte Frauen und Männer zusammengeschlossen, um diesem Negativ-Trend frühzeitig entgegen zu steuern. Für 31 Realschule-plus-Schülerinnen und -Schüler der achten Klassen ging es deshalb am vergangenen Donnerstag zum Entscheidungsfindungs-Workshop ins Heinrich-Held-Haus. Im Rahmen der TAFF-Kampagne (Talente flexibel fördern) hat die Aktion Arbeit im Bistum Trier die Veranstaltung unterstützt.

„Den Schülerinnen und Schülern fällt es zunehmend schwer, Entscheidungen zu treffen“, berichtet Schulsozialarbeiter Johannes Treitz. Das führe unter Umständen dazu, dass sie keinen geeigneten Ausbildungsplatz finden. Gemeinsam mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern entwickelte er deshalb das Konzept für den Workshop – inklusive Begleitheft, in dem die Jungen und Mädchen ihre Ergebnisse festhalten können. „In neun Stationen geben wir den Jugendlichen Strategien an die Hand, die ihnen helfen herauszufinden, was sie wirklich wollen, welche Stärken sie haben und an wen sie sich wenden können, wenn sie Rat brauchen“, erklärt Projektkoordinatorin Silke Heiseler vom Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück. Auch sei es wichtig zu lernen, mit Fehlschlägen umzugehen; sich nicht entmutigen zu lassen, wenn mal etwas nicht so läuft wie geplant.

Präzise Pläne für die Zukunft – Bauch oder Kopf?

Einige der Jugendlichen haben schon sehr genaue Pläne für die Zukunft. Joelle ist 13 Jahre alt und möchte Polizistin werden. „Mein bester Berater ist dabei mein Vater. Er unterstützt mich sehr darin und kann mir gute Tipps geben!“ Aycins großes Vorbild ist ihre Cousine, die Lehrerin ist. Bei Entscheidungen verlässt sich die 14-Jährige auf den Rat ihrer Familie. „Oder ich höre einfach mal auf mein Bauchgefühl.“ Vincenzo (14) geht eher rational an Entscheidungen ran. „Ich versuche immer, zu Ende zu denken, was auf mich zukommen wird, und wäge dann ab.“ Bereits im Alter von sechs Jahren musste er überlegen, in welcher Wohngruppe er leben möchte. „Die Erzieher haben mir sehr geholfen, die Vor- und Nachteile abzuwägen. Und jetzt weiß ich: War ne gute Entscheidung!“ Später möchte er unbedingt einen Beruf ergreifen, in dem er seiner Leidenschaft Sport nachgehen kann – „im Fitnessstudio oder bei der Bundeswehr. Das könnte ich mir gut vorstellen.“ Aus den bisherigen Gesprächen und Arbeitsaufträgen in den Stationen konnten alle drei schon gute Tipps und Gedankenanstöße mitnehmen, versichern sie.    

Synodenumsetzung im wahrsten Sinne

„Was wir hier tun, ist im wahrsten Sinne Synodenumsetzung“, erklärt Armin Surkus-Anzenhofer, Pastoralreferent im Dekanat Wittlich. „Wir haben erkannt, dass es in einem bestimmten Sozialraum Unterstützungsbedarf gibt. Daraufhin haben sich verschiedene Akteure aus diesem Sozialraum zusammengeschlossen und arbeiten Hand in Hand. Schule, Verbandsgemeinde, Kirche und mobile Jugendarbeit ziehen an einem Strang.“ In Surkus-Anzenhofers Station überlegen die Jugendlichen gemeinsam, welche Entscheidungen sie schon in ihrem Leben getroffen haben und was sie dabei ermutigt hat. Zum Teil mussten sich die jungen Menschen schon früh existenziell entscheidenden Fragen stellen, berichtet der Pastoralreferent. Fragen wie „Bleibe ich bei Vater und Mutter oder möchte ich in einem Heim leben?“ seien harte Entscheidungen, mit denen sie jetzt leben. „Hier machen wir ihnen Mut und erklären ihnen, dass sie mit demselben Rüstzeug, mit dem sie diese schwierigen Entscheidungen getroffen haben, auch die weiteren Herausforderungen meistern können.“ Und falls es doch zu Rückschlägen kommt, können sich die Jugendlichen auf Strategien besinnen, die sie sich an der Plan-B-Station erarbeiten. „Hier lernen sie, aus Scheitern gescheiter werden.“

Der Workshop ist ein weiterer Baustein im Ausbildungspatenprojekt, das das Dekanat Wittlich und der Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. organisieren. Beteiligt waren sechs ehrenamtliche Ausbildungspaten, drei Mitarbeiterinnen des Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V.: Silke Heiseler (Projektkoordinatorin), Eva Heitkötter und Claudia Engler (beide Suchtprävention), Armin Surkus-Anzenhofer vom Dekanat Wittlich, Johannes Treitz (Schulsozialarbeiter an der Realschule plus Traben-Trarbach), Alexandra König (Berufseinstiegsbegleiterin an der Realschule plus Traben-Trarbach) und Patrycja Murawska (Jugendpflegerin in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach).

Die Kampagne TAFF – Talente flexibel fördern – von der Aktion Arbeit im Bistum Trier fördert ein Jahr lang sechs unterschiedliche Projekte, deren Ziel es ist, Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf eine gute Ausbildung zu ermöglichen und ihnen in schwierigen Übergangsphasen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Weitere Informationen zu den Projekten gibt es auf www.aktion-arbeit.de. Alle Spenden, die bis zum 1. August 2020 eingehen, werden von Bischof Dr. Stephan Ackermann aus den Mittel des Bischöflichen Stuhls verdoppelt. Spendenkonto: Pax Bank Trier, IBAN: DE13 3706 0193 3001 399 011, BIC: GENODED1PAX, Stichwort: "TAFF".

(ih)

https://www.bistum-trier.de/news-details/pressedienst/detail/News/sinnvolle-entscheidungen-fuer-die-zukunft-treffen/

 

Wenn die Ausbildung Fragen aufwirft

Ausbildungspatenprojekt von Caritas, Dekanat Wittlich, Aktion Arbeit, Kommune und Schule entwickelt sich weiter in Richtung Lebensorientierung

Traben-Trarbach. „Ich unterstütze gerne die Jugendlichen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder allein auch schon bei der Überlegung - was soll nach der Schule noch kommen?“ Dieses Fazit zieht Maria Pritzen, eine von zur Zeit sechs aktiven Ehrenamtlichen, die sich im Ausbildungspatenprojekt an der Realschule plus in Traben-Trarbach bereits seit mehreren Jahren engagieren. Sie wollen mit ihrem Tun Schülerinnen und Schülern auf dem Weg in die berufliche Zukunft ins Leben begleiten – und ihre Aufgaben haben sich im Laufe der Zeit zunehmend weiterentwickelt.

Das Dekanat Wittlich und der Caritasverband Mosel-Eifel Hunsrück e.V. brachten im Jahr 2009 in Zusammenarbeit mit der Aktion Arbeit im Bistum Trier das Projekt gemeinsam auf den Weg und fanden mit der Realschule plus in Traben-Trarbach auch bald einen interessierten Kooperationspartner. Das Projekt, das auch von der Kommune unterstützt wird, verfolgte von Anfang an das Ziel, Jugendlichen auf ihrem Weg in Ausbildung beizustehen. So wird nach Fähigkeiten und Stärken der Schülerinnen und Schüler geschaut, Unterstützung beim Verfassen der Bewerbung gegeben, in Praktikums- und Ausbildungsplätze vermittelt und Mut gemacht, wenn nicht alles direkt erfolgreich gelingt. Eine für die Patinnen und Paten sicherlich manchmal herausfordernde Tätigkeit, aber auch eine sehr bereichernde, wie die Ehrenamtlichen berichten. „Den Findungsweg zu begleiten zeigt auf, dass es zum einen heute immer schwieriger wird, sich in der Vielfalt der Angebote zu orientieren. Zum anderen können aber durch die Hilfe der Patenschaft auch schnell Möglichkeiten der Orientierung gefunden werden“, so Maria Pritzen.

Eine Aussage, die von Tina, einer 16 Jahre alten ehemaligen Schülerin der Realschule plus in Traben-Trarbach, nur bestätigt werden kann. „Meine Mutter und ich fanden die Patenschaft gut, weil sie mir bei Anmeldungen an Schulen geholfen hat und ich die Patin auch alles fragen konnte. Meine Patin war mir eine sehr große Hilfe. Die Patenschaft ist am besten geeignet für die Jugendlichen, die Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder nach einem Schulplatz benötigen. Also wenn du Hilfe brauchst, melde dich beim Patenschaftsprojekt!“

Tina hat durch die Unterstützung ihrer Ausbildungspatin ihren beruflichen Lebensweg gefunden. Sie hat im August eine Ausbildung zur Erzieherin begonnen.

Die Patinnen und Paten engagieren sich somit nicht nur mit großem Erfolg, sondern auch mit viel Spaß an ihrem Tun. „Es ist immer wieder schön, den Jugendlichen auf diesem Weg zu helfen - und besonders dann, wenn man einen Weg gemeinsam gefunden hat, der zum Schüler oder zur Schülerin passt. Die Dankbarkeit der jungen Menschen und die Freude steckt an und begeistert zum weiteren Arbeiten in der Patenschaft“, so Maria Pritzen.

Doch nicht nur die praktische Unterstützung der Patinnen und Paten für die Schülerinnen und Schüler steht heute im Mittelpunkt.

Für Projektleiterin Silke Heiseler vom Caritasverband und Armin-Surkus-Anzenhofer vom Dekanat Wittlich sowie Andrea Steyven von der Aktion Arbeit hat sich in den letzten Jahren das Ausbildungspatenprojekt zu einem Projekt der Berufs- und Lebensorientierung weiterentwickelt. „Stand am Anfang noch das Finden eines Ausbildungsplatzes im Mittelpunkt, so rücken nun die Orientierungshilfe und Entscheidungsfindung in den Blick der Ehrenamtlichen. Das Projekt hat sich von einer reinen Ausbildungsplatzvermittlung hin zu einer Lebensbegleitung entwickelt, die schon in der 8. Klasse ansetzt“, so Silke Heiseler, die auch vor Ort an der Realschule plus mit der Schulsozialarbeit eng zusammenarbeitet.

„Ein weiterer neuer Weg, den wir künftig gehen wollen, ist die Begleitung von Auszubildenden. Um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden, können sich inzwischen auch Auszubildende oder ihre Eltern bei Problemen während der Ausbildung an das Projekt wenden, um Unterstützung zu bekommen“, so Silke Heiseler.

Jugendliche, die eine Unterstützung durch Ausbildungspatinnen und -paten in Anspruch nehmen möchten - sei es bei der Berufsorientierung, der Ausbildungsplatzsuche oder während der Ausbildung - können sich dazu an die Projektleiterin des Caritasverbandes, Silke Heiseler, Tel. 06531 9660-0 wenden.

Gerne können sich auch Eltern bei ihr über die Möglichkeit dieser Begleitung informieren. Auch wer sich vorstellen kann, seine Berufs- und Lebenserfahrung für junge Menschen im Ausbildungspatenprojekt einzubringen, kann sich mit Silke Heiseler in Verbindung setzen.

Schülerflyer

Weitere Informationen zum Kooperationsprojekt Ausbildungspatenschaften finden Sie, findest Du hier: www.realschule-plus-traben-trarbach.de

 

Ansprechpartner_innen

Kontakt:

Pastoraler Raum Wittlich, Tel.: 06571/14694-0, wittlich@bistum-trier.de

Caritas Mosel-Eifel-Hunsrück e.V., Tel.: 06571/9166-0, info(at)caritas-wittlich.de

Sozialpädagogische Projektbegleiterin:

Silke Heiseler, Tel. 06571/9155-41, S.Heiseler(at)caritas-meh.de

Schulsozialarbeiter:

Johannes Treitz, Tel.: 06541/81851719, johannes.treitz(at)wittlich.palais-ev.de 

 

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